Das IFS verfügt über eigene Schienenfahrzeuge, die wir auch zu Forschungszwecken sowie in der Lehre einsetzen. Die Fahrzeuge sind für den Verkehr auf der Anschlussbahn zugelassen. Zwei der Fahrzeuge besitzen darüber hinaus eine Zulassung für das öffentliche Netz.
Als Demonstratorfahrzeug ist der Aachener Rail Shuttle zusammen mit namhaften Projektpartnern konzipiert, konstruiert und gebaut worden. Das zweiachsige Fahrzeug mit einer Länge von 12 m und einer Leermasse von unter 17 t verfügt über einen batterieelektrischen Antrieb. Alle technischen Versorgungssysteme sind modular aufgebaut und befinden sich im Chassis. Wird die Kabine mit ihrer Sekundärfederung abgenommen, so ist das Fahrzeug perspektivisch auch als selbstfahrender Containertragwagen einsetzbar. Der Aachener Rail Shuttle wurde erstmal auf der InnoTrans 2024 der Fachwelt im Original vorgestellt. Er soll im Projekt Flexibler Schienenbus für den ländlichen Raum (FlexSbus-LR) als leichtes, flexibles, energieautarkes und lokal emissions-freies Schienenfahrzeug für den Personenverkehr in der Fläche eingesetzt werden.
Der nach EBO zugelassene zugelassene Leichttriebwagen wird uns von der Rurtalbahn für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt. Mit diesem Fahrzeug werden zusammen mit Projektpartnern und der FH Aachen Sensortechniken zum automatisierten Fahren getestet.
Köf II steht für Kleinlok mit (Diesel-)Öl-Motor und Flüssigkeitsgetriebe der Leistungsklasse II. Sie wird für Verschubdienste, aber auch für Messfahrten auf dem IFS-Gelände eingesetzt. Hergestellt wurde sie 1959 bei Klöckner-Humboldt-Deutz in Köln. Sie leistet 128 PS und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Nach der Abgabe durch die DB kam die KÖF zum IFS, wo sie aufgearbeitet wurde und u. a. eine Neulackierung erhielt. Die Lokomotive besitzt eine Zulassung nach BOA (Betriebsordnung für Anschlussbahnen).
Das Zweiwegefahrzeug ZW MB 3 Mercedes-Benz Typ 308 mit 86 PS Ottomotor erhielt 1982 bei der Firma Zweiweg die zusätzliche Ausrüstung für Fahrten auf normalspurigen Gleisanlagen. Die Schienenführungseinheit mit Laufrollen kann hydraulisch gesenkt bzw. angehoben werden. Die Spurführung erfolgt mittels der Rollen, den Antrieb und die Bremskraftübertragung übernehmen die ebenfalls auf der Schiene laufenden Straßenräder. Eine eisenbahntechnische Zulassung nach § 32 EBO (Eisenban-Bau- und Betriebsordnung) zum Einsatz auf Gleisen des öffentlichen Netzes ist vorhanden. Das Fahrzeug ist im Innenraum für die Aufnahme von Messgeräten und Computern eingerichtet. Mittels einer Anhängerkupplung kann z. B. der institutseigene Gleismessanhänger gezogen werden.
Wir nutzen für Versuchsfahrten ein weiteres Zweiwegefahrzeug. Es handelt sich um einen Unimog 406 mit Zweiwegeeinrichtung von Ries/Zwiehoff. Das nach BOA zugelassene Fahrzeug wird für Forschungszwecke im Rahmen der „Vegetationskontrolle“ genutzt. Auf der Pritsche ist das für die Versuche benötigte Equipment, wie Netzersatzanlage und Hochdruckpumpe, verlastet.